Stützpunkttraining „Weiterführungstechniken“ mit Andi Kaufmann

Der Letzte wird der Erste sein. Nachdem Andi Kaufmann (4. Dan, Lehrteam JJVB) im Dezember das letzte Stützpunktraining 2016 in Germering abgehalten hatte, startete er im Jahr 2017 als erster Referent und das auch gleich mit der „Königsdisziplin“ im Ju-Jutsu: den Weiterführungstechniken.

 

Rund 30 Ju-Jutsuka vom Ersteinsteiger bis zum 4. Dan waren der Einladung zum Stützpunkttraining gefolgt. Nach der Begrüßung führte Andi zunächst noch einmal in einem kurzen Theorieteil in die Prinzipien der Weiterführung ein.

Nach dem Aufwärmen ging es dann zunächst an die Weiterführung von Hebeltechniken. Am Beispiel der Prüfungsaufgabe zum Orangegurt, dem Wechsel vom Armbeugehebel zum Armstreckhebel, demonstrierte Andi das Prinzip der Weiterführungstechniken: das Ausnutzen der gegenwirkenden Kraft des Angreifers. Beim Trainieren dieser vermeintlich „einfachen“ Technik wurde schnell klar, dass es hier auf das richtige Timing von Gegenreaktion/Verhinderung des Angreifers und Weiterführung seitens des Verteidigers ankommt. Am Beispiel des bei Prüfungen stets beliebten Armstreckhebels über die Schulter zeigte der Referent, wie man das Training von Weiterführungstechniken sinnvoll gestalten kann: der Verteidiger setzt seine Technik nach der Pre-Attack ernsthaft an und der Angreifer versucht diese zu verhindern und zwingt den Verteidiger so, die abgewehrte/verhinderte Technik weiterzuführen. Mit den unterschiedlichen Verhinderungen entwickelt der Verteidiger dann auch unterschiedliche Möglichkeiten für Weiterführungen. Andi betonte dabei noch einmal, wie wichtig es sei, das Thema mit möglichst vielen unterschiedlichen Partnern zu trainieren, um auf viele mögliche und „unmögliche“ Verhinderungen vorbereitet zu sein.

Die Weiterführung von Wurftechniken wurde aufgrund der fortgeschrittenen Zeit etwas kürzer behandelt. Am Beispiel des Hüftrades zeigte Andi nach dem oben genannten Prinzip insbesondere auch die Unterschiede zwischen den gewünschten Weiterführungstechniken (Ausnutzung der vom Gegner eingesetzten Kraft, Fortsetzung der Abwehrhandlung ) und den nicht erwünschten Folgetechniken auf (Verteidiger setzt komplett neue Technik an). Eine nicht immer ganz einfache Unterscheidung.

Im letzten Teil ging es dann an die Weiterführung abgewehrter Atemitechniken. Auch hier empfahl Andi zunächst die Pre-Attack wegzulassen und gemeinsam mit dem Trainingspartner mögliche Verhinderungen der Atemitechnik und sinnvolle Weiterführungen nach der Verhinderung zu trainieren und erst danach den eigentlichen Angriff zu integrieren. Am Beispiel des Fauststoßes zum Kopf trainierten die Teilnehmer dann mögliche Verhinderungen und die daraus resultierenden Weiterführungsmöglichkeiten.

Nach kurz(weilig)en zwei Stunden verabschiedete Andi die Teilnehmer in das wohlverdiente Wochenende. Vielen Dank, Andi!


Das nächste Stützpunkttraining findet am 16.02.2017 in Rosenheim statt – dann mit Lehrreferent Andi Hötzinger (6. Dan) und dem Thema  „Wurftechniken und die dazugehörende Bewegungslehre“. Das nächste Stützpunkttraining in Germering findet am 31.03.2017 statt: Prüfungsreferent Hans Sperl (6. Dan) trainiert dann die Stockabwehr und Anwendung.


 

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