Stützpunkttraining „Selbstverteidigung“

Ju-Jutsu Stützpunkttraining am 27. Sept. 2023

beim SC-Unterpfaffenhofen Germering

Wie bereits bei den Stützpunkttrainings vorher, wurde ein regulärer Trainingsabend in das Stützpunkt-Event umgewandelt. 30 Teilnehmer und die Entscheidung, Halle oder Dojo …

Das Thema: Selbstverteidigung unter realitätsnahen Bedingungen: Dojo ist da aufgrund seiner Enge bei 30 Sportlern (gut gemischt vom Alters- und Ausbildungsstand her) natürlich die richtige Wahl. Eigensicherung, Übersicht, schnelle Orientierung, eventuelle Behinderung durch statische Teilnehmer, Wände, Türen, sonstige Hindernisse usw. sowie durch die kuschelige Nähe von aktiven Teilnehmern förderten die Realität erheblich.

Zuerst aber hatte unser Referent Ottmar Thalmeier (= „Otti“) – Referent und SV-Ausbilder für eine Behörde – noch die erforderliche Theorie äußerst verständlich aufgebaut und vermittelt. Das Training wird ja meist mit einem achtsamen und relativ rücksichtsvollen Partner absolviert. Der Angriff oder die Abwehr sind bekannt, Störungen durch Finsternis, Helligkeit, rutschiger Untergrund, Steine, Äste, hinderliche Bekleidung usw. sind auf der Matte normalerweise Fehlanzeige. Wir haben Alles an Annehmlichkeiten, was wir auf der Matte brauchen.

Wichtig ist, daß für den „Ernstfall“ die Techniken als Reflexe gespeichert und ohne Umwege abrufbar sein müssen: Der Weg „Kleinhirn an Großhirn: Passivblock aktivieren!“ funktioniert bestimmt – aber vorher schlägt es meist schon ein. Der direkte Weg läuft hier nur über Reflexe und nicht über lange Diskussion zwischen Klein-, Großhirn und Muskeln…

Die angewandte SV-Technik muss nicht prüfungskonform sein, aber wirkungsvoll und zielführend. Das Prinzip der angewendeten Technik muss aber erfüllt sein um zu wirken.

Nach dem kurzen Ausflug in die Theorie ging es dann mir themabezogenem Aufwärmen los: Lieblingsgegenstände waren Poolnudeln und Pratzen. Dann war jedem Teilnehmer klar, was unter reflexartiger Bewegung und Passivabwehr zu verstehen ist. Die Enge auf der Matte erzeugte zusätzlich den notwendigen Stress.

Anschließend ging es weiter mit verschiedenen Aufgaben für die Verteidiger. Die Angreifer mussten zusätzlich an der Realität ihrer Angriffe arbeiten.  Ergebnis: Die Angriffe mit den Pratzen mutierten dann von „Streicheleinheiten“ zu „abwehrwürdigen Handlungen“. Folglich wurden dann auch zwingend wirksamer Schutz und kontrolliertes Verlassen des Gefahrenbereiches wirkungsvoller.

Und dann, als man schon glaubte, den Stress zu entkommen, hatte Otti die entzückende Idee, die möglichen „Fluchtwege“ variabel zu begrenzen: Willkommen, neuer Stress …!!

 So etwa zehn Minuten vor Ende des Abends, nach einer kleinen Pause, dann „familiäre Dreiergrüppchen“: Ein Angreifer mit der Pratze, ein „Stressauslöser“ und der Verteidiger („Opfer?“). Das Opfer durfte die Augen schließen, der Angreifer mit Pratze umkreist den „blinden“ Verteidiger. Der „Stressauslöser“ hatte lediglich die Aufgabe, durch ein einfaches „Hepp“ dem Verteidiger die „Augen zu öffnen“ und gleichzeitig dadurch den Angriff freizugeben… Überraschung gelungen – oder? 

Da hat es natürlich auch mal ein wenig eingeschlagen und Nehmerqualitäten wurden somit automatisch vermittelt. Zunehmend verbesserten sich schnelle Aufnahme der neuen Situationen und die angepassten Reaktionen

Zweckorientiertes trainieren ist jetzt angesagt, um das gezeigte Wissen zu festigen – auf geht´s!

Trotz großer Nähe zur Realität gab es keine Verletzungen, sondern nur ausgepowerte und vorübergehend stark gestresste Teilnehmer.

Otti, dir ein herzliches Danke für den lehrreichen, praxisnahen und kompetenten Selbstverteidigungs-Stützpunkt der hoffentlich öfters wiederholt wird.

Bilder: Tanja Wolff

Bericht: Klaus Röhler

 

Ein Kommentar

  • Vielen Dank noch einmal für den tollen Abend – hat echt Spaß gemacht!
    Könntet Ihr vielleicht noch die Fotos von Ottis Plakaten einstellen?

    Vielen Dank,
    Marc

    Antworten

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